Halbzeit in Filzbach
Mit einem herzlichen «happy birthday» für das Geburtstagskind Brigitte Kummer, Kursleiterin Fellnähen, begann der dritte Tag der Erlebniswoche.
«Um 10.30 Uhr ist Halbzeit», gab Brigitte Kummer zu bedenken. Sie erwartet von jeder Teilnehmerin wenigstens eine fertige Arbeit für die Ausstellung. Alle sind gefordert.
Für die Filzerinnen war heute erst der zweite Arbeitstag. Zeit, ihnen einmal genau auf die Finger zu sehen. Marianne Schmitt durfte zum heutigen Kurstag vier Teilnehmerinnen begrüssen. Nicht alle besuchen den Kurs während vier Nachmittagen, es gibt auch Frauen, die nur zwei Mal anwesend sind. Da heisst es, vorwärts machen und tüchtig arbeiten.
Sehr schöne Arbeiten waren bereits jetzt zu sehen, die bis Samstag bestimmt fertig werden. Filzen ist nicht nur eine Geduldssache, es erfordert auch sehr viel Fingerspitzengefühl und etwas rohe Kraft. Für alle, die sich darunter nicht viel vorstellen können, eine kleine Einführung in dieses schöne und kreative Hobby.
Die Materialien bestehen aus Angora- und Mohairwolle sowie etwas Seide. Diese werden angefeuchtet und unter einem Seidentuch mithilfe von nasser Kernseife fein zusammengefügt. Dazu braucht es das bereits erwähnte Fingerspitzengefühl, um mit viel Liebe und sanftem Druck die Masse in die gewünschte Form zu bringen. Schicht um Schicht wird so miteinander verbunden, bis die richtige Dichte entsteht. Anschliessend wird mit einer Stoffrolle und viel Kraft «gewalkt» wie die Berner sagen. Vorstellen kann man sich das, wie wenn man einen Kuchenteig ausrollt, nur, dass sich die Form nicht mehr verändert, sondern die Filzmasse sich ineinander verfestigt. Anschliessend muss das Filzstück getrocknet und zum Schluss noch ausgearbeitet werden.
An der Ausstellung vom Samstag, 20. Oktober, von 10 bis 12 Uhr, sind bestimmt einige schöne Filzartikel, die im Kurs gearbeitet wurden, zu sehen. Auch die Filzerinnen freuen sich auf euren Besuch.
Text und Bild: Beatriz Spring